Die dunkle Seite des Mondes
Der Mond zeigt uns immer dieselbe Seite, weil er sich in der gleichen Zeit um sich selbst dreht, in der er sich auch um die Erde dreht. Dieser Effekt stammt noch aus der Zeit, als der Mond flüssig war.
Der Mond, © NASA
Großansicht Der Mond, © NASA  
Alle Körper unseres Sonnensystems drehen sich. Sie drehen sich um sich selbst, sie drehen sich um die Sonne und die Monde drehen sich außerdem um ihre Planeten. So wie sich auch unser Mond um die Erde dreht. Diese dynamischen Eigenschaften hängen unmittelbar mit der Entstehung des Sonnensystems zusammen. Damals bestand die Materie, aus der heute die Sonne und die Planeten geworden sind, aus einer riesigen Staubwolke. Diese Wolke drehte sich um ihr Zentrum, in dem sich durch Materieverdichtungen langsam die Sonne bildete.

Später bildeten sich dann die Planeten und ihre Monde. Nach der neuesten Theorie entstand unser Mond durch den Einschlag eines großen Körpers in die noch flüssige Erde. Dadurch wurde eine beträchtliche Menge von Materie herausgeschleudert, die sich mit der Zeit zum Mond formte.

Dieser Urmond drehte sich damals noch wesentlich schneller um sich selbst, als es der heutige Mond tut. Da er noch glühend heiß war, besaß er eine flüssige Oberfläche. Durch die Drehung im Schwerkraftfeld der Erde traten auf dem Mond die gleichen Gezeiteneffekte auf, wie wir sie heute bei den Ozeanen der Erde beobachten können. Auch auf dem Mond gab es einen wechselnden Tidenhub, wobei hier jedoch flüssiges Gestein bewegt wurde und nicht nur Wasser. Die dabei auftretenden, sehr starken Reibungskräfte bremsten den Mond in seiner Umdrehung um sich selbst immer weiter ab. Dies ging so lange, bis sich die Umdrehungszeit des Mondes um sich selbst der Umdrehungszeit des Mondes um die Erde angepaßt hatte. Die Flutberge aus flüssigem Gestein änderten nun ihre Position nicht mehr, es trat also keine Reibung mehr auf, die den Mond hätte noch weiter abbremsen können.

Heute, nachdem der Mond komplett erstarrt ist, ist er in genau diesem Bewegungszustand "eingefroren". Daher weist der Mond auch heute noch der Erde immer die gleiche Seite zu. Die Astronomen nennen das die gebundene Rotation.

Durch Schwankungen in der Mondbahn sind allerdings ca. 60% der Mondoberfläche von der Erde aus sichtbar, die restlichen 40% liegen aber tatsächlich "im Dunkeln". Damit ist aber nur die Sichtweise von der Erde aus gemeint. Die Sonne bestrahlt natürlich die "Rückseite" des Mondes ebenso wie seine "Vorderseite".
F A K T E N    Z U M    M O N D
  • Mond-Radius: 1860 Kilometer
  • Mond-Masse: ca. 1,2 % der Erdmasse (7 x 10²² kg)
  • mittlere Entfernung der Erde zum Mond: 385.000 Kilometer
  • Atmosphäre: keine, aufgrund der Tatsache, daß der Mond zu wenig Masse hat, um mit seiner Gravitation Gasmoleküle binden zu können
  • Rotationsperiode des Mondes: 27d 7h 43min (in Bezug auf die Fixsterne) bzw. 29d 12h 44min (in Relation zur Sonne)
  • Fast alle Objekte im Sonnensystem haben den gleichen Umlaufsinn: der Mond dreht sich um sich selbst, genauso wie er sich um die Erde dreht, genauso wie sich die Erde um sich selbst dreht und wie sich die Erde um die Sonne dreht, wie sich die restlichen Planeten um sich selbst drehen und wie sich die restlichen Planeten um die Sonne drehen und wie sich die Sonne um sich selbst dreht! (Das ist eine direkte Folge der Entstehung des Sonnensystems aus einer großen, rotierenden Gas- und Staubwolke.)
  • Der Schwerpunkt des Systems Erde-Mond, um den beide sich drehen, liegt auf der Verbindungslinie der beiden Körper noch innerhalb der Erde etwa 1700 Kilometer unterhalb der Oberfläche.
  • So wie der Mond in der Vergangenheit durch Gezeitenkräfte abgebremst wurde, so geschieht dies auch heute noch mit der Erde. Die Erdrotation wird immer langsamer werden, bis sich die Rotationsperioden der Erde um sich selbst und des Mondes um die Erde aneinander angeglichen haben werden. Denn dann stehen die Flutberge immer über derselben Stelle der Erde und es tritt keinerlei Reibung mehr auf.

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